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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Schulj. 4 - S. 29

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 29 — 3. Der Böhmerwald beginnt in der Nähe der Donau und zieht in nordwestlicher Richtung bis zum Fichtelgebirge. Er ist mit großen Buchen- und Tannenwäldern bedeckt. — Die arme Gebirgsbevölke-rung pflegt den Wald und verarbeitet sein Holz zu Möbeln, Zündhölzern, Holzschuhen und dergl. Viele verdienen ihr Brot in Glashütten und Porzellanfabriken. 4. Klima und Bodenerzeugnisse. Die Hochebene hat trotz ihrer südlichen Lage ein rauhes Klima; denn sie liegt etwa 500 m hoch und kann von den rauhen Nordwinden ungehindert durchzogen werden, während die wärmeren Südwinde nicht eindringen können. Nirgends gedeiht der Wein. Der Boden besteht vorwiegend aus Sand, daher ist seine Fruchtbarkeit gering. Eine Ausnahme macht das Donautal, wo Getreide und Hopfen ganz vorzüglich gedeihen. - ■ Die Bewohner beschäftigen sich besonders mit Ackerbau und Viehzucht. Iv. Jas Kchwübifch-frankische Ktufenland. Das Stufenland von Schwaben und Franken bildet ein Dreieck. Der Deutsche Iura, der Schwarzwald, der Thüringer Wald und die Rhön umschließen es. 1. Das Fränkische Stufenland senkt sich von Norden und Süden stufenartig dem Maintale zu. — Der Main entspringt auf dem Fichtelgebirge und fließt nach Westen. Gebirge stellen sich ihm häufig in den Weg und zwingen ihn, sich bald nach Norden, bald nach Süden zu wenden. Bei Mainz mündet er in den Rhein. — Das Maintal hat fruchtbaren Boden und wegen seiner geschützten Lage ein mildes Klima. Daher gedeihen hier nicht nur Getreide, Obst, Tabak und Hopfen, sondern auch Wein. 2. Das Schwäbische Stufenland ist ein welliges Hügelland und senkt sich zum Tale des Neckars. — Der Neckar entspringt auf dem Schwarzwalde, durchfließt das Schwäbische Stufenland und mündet in den Rhein. Der Boden des Stufenlandes ist fruchtbar, das Klima milde. Obst-, Getreide- und Weinbau liefern daher reiche Erträge. V. Die Aberrheinische Tiefebene und ihre Wandgebirge. 1. Lage. Die Oberrheinische Tiefebene liegt im Südwesten Deutschlands, zu beiden Seiten des Rheines. Sie wird im Osten vom Schwarzwalde, im Westen vom Wasgenwalde begrenzt. 2. Der Schwarzwald. Vom Rheinknie bis zum Neckar erstreckt sich das Waldgebirge des Schwarzwaldes. Im Süden erreicht er eine Höhe von 1500 m, nach Norden zu wird er allmählich niedriger. Seine höchsten Erhebungen bilden kahle Hochflächen, seine Abhänge sind im unteren Teile mit Laubwald, im höhergelegenen mit Nadel-

2. Schulj. 4 - S. 35

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 35 — des Harzer Bergbaues. Die saftigen Wiesen laden ein zur Viehzucht (Harzer Kühe), der fruchtbare Boden des Unterharzes zum Ackerbau. In den Sommermonaten bringt der äußerst starke Besuch von Fremden, die durch die Schönheiten des Harzes angelockt werden, lohnenden Nebenerwerb. Ix. Jas Erzgebirge und das Sächsische Wergland. 1. Das Erzgebirge zieht auf der Grenze zwischen Böhmen und dem Königreiche Sachsen vom Fichtelgebirge bis zur Elbe. Während es nach Süden steil abfällt, geht es nach Norden ganz allmählich in das fruchtbare sächsische Flachland über. Wenn auch der Erzreichtum nicht mehr so bedeutend ist wie früher, so werden doch auch heute noch beträchtliche Mengen von Silber, Nickel, Blei und Zinn zutage gefördert. Am Nordabhange breitet sich in der Umgegend von Zwickau ein reiches Steinkohlenlager aus. Das Elbsandsteingebirge liegt zu beiden Seiten der Elbe. Es ist stark zerklüftet. Hoch und steil ragen seine Felsensäulen empor, kühne, schwindelerregende Felsenbrücken führen über dunkle Abgründe, wie Mauern erheben sich die hohen Felsenufer der Elbe^aus dem Tale. Daher nennt man dies Gebirge auch wohl die „Sächsische Schweiz". Das Klima ist im hochgelegenen Erzgebirge kalt und feucht. Die Hochflächen des Kammes sind daher vorwiegend mit Nadelwald bewachsen. Nur an den geschützten Stellen sucht der Mensch dem steinigen Boden etwas Kartoffeln und Hafer abzuringen; nicht selten sieht er sie aber noch vor völliger Reife unter dem frühen Schnee verschwinden. — In den geschützten Tälern des Elbsandsteingebirges gestattet das milde Klima den Weinbau. 2. Die Elbe. Der Hauptfluß ist die Elbe. Ihre Quelle liegt auf der Südseite des Riesengebirges in Böhmen; sie stießt zuerst südlich, wendet sich dann nach Nordwesten und durchbricht das Elbsandsteingebirge. Nach langem Laufe durch die Norddeutsche Tiefebene mündet sie unterhalb Hamburgs bei Cuxhaven in die Nordsee. Von links führt ihr die Mulde die Gewässer des Erzgebirges zu. 3. Bewohner. Mannigfaltig ist die Beschäftigung der Bewohner. Im fruchtbaren Sächsischen Berglande werden Getreide, Rüben und Gemüse angebaut. Bei Zwickau fördert der Bergbau Kohlen zutage. In der Umgegend sind deshalb viele Fabriken entstanden. Spinnerei, Weberei, Strumpfwirkerei und die Herstellung von Maschinen werden hier in großartiger Weise betrieben. Im Erzgebirge bildet der Bergbau auf Silber, Blei, Nickel und Zinn die Hauptbeschäftigung. Daneben verdient sich die zahlreiche, aber arme Bevölkerung durch Spitzenklöppeln, Weben, Strohflechten, durch Herstellung von Spielwaren und Musikinstrumenten, durch 3*

3. Schulj. 4 - S. 28

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 28 — Wetter von den Bergabhängen loslösen und dann donnernd zu Tal rollen. 3. Deutsche Alpeirflüsse. In den regenreichen Alpen entspringen viele Flüsse. Die Gewässer der deutschen Alpen sammeln Iller, Lech, Isar, Inn, die sämtlich der Donau zufließen. 4. Anbau. Das rauhe, regnerische Klima erschwert den Anbau des Getreides, begünstigt aber Gras- und Baumwuchs. Die Täler sind daher mit Wiesen, die Bergabhänge im unteren Teile mit Laubwald, im höher gelegenen mit Nadelwald bedeckt. Wo infolge der Kälte kein Baum mehr gedeihen kann, überzieht sich in den Sommermonaten der Boden mit kurzen, aber würzigen und nahrhaften Kräutern. Hier ist das Gebiet der Almen oder Matten, wo der Senn während der Sommerzeit einsam mit seiner Herde weilt. Auf jeder Alm erheben sich mehrere Sennhütten, das sind einfache, aus Brettern erbaute Häuschen. Sie dienen entweder dem Sennen als Wohnung oder dem Vieh als Zufluchtsort bei Unwetter. 5. Beschäftigung der Bewohner. Obenan steht die Viehzucht mit Butter- und Käsebereitung. Die ausgedehnten Wälder laden ein zur Waldwirtschaft: Holzfällerei, -flößerei, -schnitzerei, -sägerei. Die östlichen Alpen sind in ihrem Innern sehr reich an Salz, das von dem Bergmanne zutage gefördert wird. Außerdem bringt der starke Fremdenverkehr in den Sommermonaten reiche Einnahmen. Iii. Me Aberdeutsche Kochebene. 1. Lage. Zwischen den Alpen im Süden, dem Deutschen Jura und dem Fichtelgebirge im Westen und Norden und dem Böhmerwalde im Osten breitet sich die Oberdeutsche Hochebene aus. Der Teil von ihr, der südlich der Donau liegt, heißt Schwäbisch-bayerische Hochebene. 2. Der Deutsche Jura. Er zieht vom Südende des Schwarzwaldes bis zum Fichtelgebirge. Der südwestliche Teil fällt nach Norden steil ab. Aus der Ebene, die ihm vorgelagert ist, erheben sich zwei steile Bergkegel, der Hohenzollern und der Hohenstaufen. Der Rücken des Jura ist 3—6 Stunden breit. Er bildet eine öde, kahle Fläche mit rauhem Klima, da sie der kalte Nordwind ungehindert bestreichen kann. Der dürftige Graswuchs bietet nur dem genügsamen Schafe hinreichend Nahrung. Einen lieblichen Gegensatz zur Hochfläche bilden die wasserreichen Quertäler mit ihren Obsthainen, Gemüsegärten und saftigen Wiesen. Von den Bodenschätzen des Jura ist am wichtigsten der Schiefer, der zu Dachsteinen, Tischplatten und dergl. verarbeitet wird. Die Hauptbeschäftigung der geringen und ärmlichen Bevölkerung bilden Landwirtschaft, Obstbau, Viehzucht und die Gewinnung und Verarbeitung des Schiefers.

4. Schulj. 4 - S. 31

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 31 — Main und Neckar fahren viele Schiffe, die mit allerhand Waren beladen sind. Ausgeführt werden die Erzeugnisse Süddeutschlands: Holz, Wein, Bier, Tabak, Obst und Baumwollenzeuge, eingeführt dagegen Kohlen und Baumwolle. Vi. Das Rheinische Fchieserqebirge. 1. Lage. Es liegt zu beiden Seiten des Rheins nördlich von der Oberrheinischen Tiefebene. Seinen Namen führt es nach dem Schiefer, der sich in seinem Innern findet. — Das ganze Gebirge bildet eine wellige Hochfläche, Das Rheintal teilt das Gebirge in einen Ost- und Westflügel. Der grüßte Teil des Gebirges hat wegen seiner hohen, offenen Lage und wegen der Nähe des Meeres ein rauhes und feuchtes Klima. Da der Boden auch unfruchtbar ist, so ist die Hochfläche in ihrem nördlichen und westlichen Teile größtenteils mit Moor und Heide bedeckt. Nur hier und da findet sich Ackerland; es bringt etwas Hafer und Kartoffeln hervor. 2. Der Taunus. Einen freundlichen Eindruck gewährt der Taunus. Er bildet den südlichsten Teil des Ostflügels. Prächtige Wälder bedecken die Höhen, Obstgärten, Weinpflanzungen und Fruchtfelder schmücken die geschützten, sonnigen Taler. Im Taunus entspringen zahlreiche heilkräftige Quellen, die bedeutende Badeorte ins Leben gerufen haben. Das berühmteste Bad ist Wiesbaden. — In seinem südwestlichen Teile heißt der Taunus Niederwald; auf ihm erhebt sich das Niederwald- oder Nationaldenkmal. Nördlich vom Taunus ergießt sich die Lahn in den Rhein. 3. Das Sauerland birgt in seinem Innern reiche Schätze an Steinkohlen und Eisen. Hier reiht sich eine Fabrikstadt an die andere, und ein Wald von Schornsteinen bedeckt die rauchigen Täler. Die bedeutendsten Fabrikstädte sind Esten und Elberfeld-Barmen. 4. Hunsrück und Cifel sind öde Hochländer am linken Rheinufer. Zwischen beiden liegt das enge, weinreiche Moseltal. 5. Der Rhein von Mainz bis zur Mündung. Von Mainz bis Bingen durchfließt der Rhein in westlicher Richtung den vielbesungenen Rheingau. Kalkhaltiger, fruchtbarer Boden und ein vor kalten Nordwinden geschütztes Klima haben diesen Himmelsstrich zu dem gesegnetsten Deutschlands gemacht. Hier gedeihen „goldne Saaten in den Tälern, auf den Bergen edler Wein". Eine schmucke Ortschaft reiht sich an die andere und spiegelt sich in den grünen Fluten des Stromes, der von Schiffen aller Art belebt ist. Vom Niederwald herab schaut auf all diese Pracht das Nationaldenkmal, welches das deutsche Volk zum Andenken an den Krieg von 1870/71 und an die Wiederherstellung des Deutschen Reiches errichtet hat. —

5. Schulj. 4 - S. 43

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 43 — Xiii. Me übrigen norddeutschen Staaten. 1. Die erste Reihe zieht sich an der Nord- und Ostsee hin und besteht aus den beiden Großherzogtümern Mecklenburg, den drei freien Reichsstädten Lübeck, Hamburg, Bremen und dem Großherzogtum Oldenburg. Das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz liegt im Gebiet des nörblichen Landrückens. Es ist ein Ackerbauland. Hauptstadt ist Neu-Strelitz. Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin reicht vom nörblichen Lanbrücken bis an die Ostsee. Zum Ackerbau treten hier noch Schiffahrt, Fischfang und Handel. Die Hauptstabt ist Schwerin, die wichtigste Hanbelsstabt Rostock. Die freien Städte Hamburg an der Elbe, Bremen an der Weser und Lübeck an der Ostsee sinb die bebeutenbsten Seehandelsstädte Deutschlands. Ihre gewaltigen Handelsflotten tragen die Erzeugnisse des deutschen Gewerbefleißes und des Ackerbaues in alle Welt und bringen Kaffee, Tee, Tabak, Petroleum usw. zurück. — Der Vorhafen von Hamburg ist Kuxhaven, der Vorhafen Bremens Bremerhaven. Nach Hamburg können zur Flutzeit auch die größten Schiffe mit voller Labung gelangen, nach Bremen nicht. Das Großherzogtum Oldenburg liegt süblich des Jabebusens im Gebiete der Marschen und Moore. Ackerbau, Rinber- und Pferbezucht sinb Haupterwerbsquellen. Die Hauptstabt ist Olben-burg. 2. Die zweite Reihe der norbbeutschen Kleinstaaten wirb von Anhalt, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmolb ge-bilbet. Das Herzogtum Anhalt wirb von Elbe, Mulbe und Saale burchflossen und reicht bis an den Unterharz. Haupterwerbsquellen sinb in der Ebene Rüben- und Getreibebau, im Unterharze Walbwirtschaft und Bergbau auf Kupfer. Die Hauptstabt ist Dessau an der Mulbe. Das Herzogtum Braunschweig liegt zwischen den Provinzen Sachsen und Hannover. Es besteht aus 3 Hauptteilen. Der nörb-liche Teil liegt in der Norbbeutschen Tiefebene und wirb von der Oker und Aller burchflossen. Der sübliche Teil liegt im Unterharze und wirb von der Bobe durchzogen. Der westliche Teil reicht vom Harze bis zur Weser und wirb von der Weser und Leine bewässert. Erhebungen. Im nörblichen Teile liegen der Elm, die Asse und die Lichtenberge. Im Harzteile ist die höchste Erhebung der fast 1000 m hohe Wurmberg; im Westteile liegen Solling, Hils und Ith. Der Boben des nörblichen Teiles ist sehr fruchtbar. Hier blühen der Getreibe-, Rüben- und Gemüsebau. Im Harzteile brin-

6. Schulj. 4 - S. 80

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 80 — Magens, die wegen ihrer vielen Falten Blättermagen heißt. In der letzten Abteilung des Magens, dem Labmagen, wird die Nahrung mit dem darin enthaltenen'magensäfte vermischt und gelangt dann in den Darm, der zwanzigmal so lang ist als der Körper des N^ndes. 4?Wie sich das Rind gegen Feinde verteidigt. Die mächtigen Hörner des Rindes können ihm zur Verteidigung dienen, wenn es von Raubtieren angegriffen wird. Besonders die männlichen Rinder vermögen ihre Hörner mit gewaltiger Kraft zu gebrauchen, da ihre Nackenmuskeln sehr stark sind. Arge Plagegeister, ja sogar gefährliche Feinde des Rindes sind manche Insekten, z. B. Bremsen und Fliegen. Bei deren Abwehr leistet ihm der lange, in eine Haarquastc endigende Schwanz gute Dienste. Manche Vögel lesen den weidenden Rindern Larven und Eier dieser Insekten von der Haut ab. 5. Sinne des Rindes. Giftpflanzen, die auf den Wiesen wachsen, erkennt es durch seinen scharfen Gruch. Die Nasenlöcher sind weit geöffnet und stets feucht wie beim Hunde. Der Gesichtssinn ist bei den als Haustieren lebenden Rindern recht schwach, besser bei den in Freiheit lebenden Tieren. Viii. Jas Schaf. (D. I. 1, 133. 134; 2, 106.) 1. Das Schaf, ein sanftes Tier. Das Schaf gilt mit Recht als-das Sinnbild der Sanftmut und Unschuld. Keinem Menschen, keinem Tiere tut es was zuleide. Selbst der Schafbock ist trotz seiner Hörner ein harmloses Tier. 2. Nahrung. In der Wahl seiner Nahrung ist das Schaf genügsam. Mit den dürftigsten Gräsern und Kräutern nimmt es auf der Weide fürlieb, und im Winter begnügt es sich mit Heu und Bohnenstroh, das ihm der Landmann reicht. Das Schaf ist wie das Rind ein Wiederkäuer. 3. Das Schaf, ein Paarzeher. Von seinen vier Zehen sind die beiden mittleren mit stärkeren Hufen umgeben, die beiden äußeren sind kleiner und stehen höher, so daß sie den Boden nicht berühren. (Paarzeher!) 4. Nutzen. Alljährlich im Frühjahre wird den Schafen die Wolle abgeschnitten (Schafschur). Die Wolle wird zu Garn gesponnen und zu mancherlei Stoffen verwebt. Auch seines Fleisches wegen wird das Fleisch vom Landmann gezüchtet (Hammelfleisch. Schnucken der Lüneburger Heide). Aus dem Fell des Schafes gerbt man Weißleder, aus seiner Milch bereitet man wohlschmeckenden Käse, und die langen Därme des Tieres dienen zur Herstellung von Darmsaiten.

7. Schulj. 4 - S. 33

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 33 — 3. Die Weser. Das Gebiet wird durchflossen von der Weser und ihren Nebenflüssen. Die Weser heißt in ihrem Oberlauf Werra. Diese entspringt auf dem Thüringer Walde und fließt nach Nord-westen. Nachdem sie sich bei Münden mit der Fulda vereinigt hat, die von der Rhön kommt, führt sie den Namen Weser. Der Strom durchfließt nun das Weserbergland. Bei der Westfälischen Pforte tritt er ins Norddeutsche Tiefland, fließt an Bremen vorbei und mündet bei Bremerhaven in die Nordsee. 4. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner bildet der Ackerbau. Im fruchtbaren Wesertale gedeiht prächtiges Getreide. Daneben gewähren 1. der Waldreichtum der Gebirge, 2. die Sandstein-bräche des Sollings, 3. der Bergbau auf Kohlen im Teutoburger Walde und 4. die Herstellung der berühmten Bielefelder Leinwand vielen Bewohnern Arbeit und Verdienst. Zahlreiche Heilquellen (Pyrmont, Oeynhausen) vermehren die Einnahmen der Bevölkerung. Viii. Das Iichtelgeöirge, der Thüringer Wald und der Karz. Das Gebiet zwischen Werra und Saale, dem Böhmerwalde und der Norddeutschen Tiefebene wird vom Fichtelgebirge, dem Thüringer Walde und dem Harze eingenommen. 1. Das Fichtelgebirge liegt fast in der Mitte Deutschlands und bildet ein nach Osten zu offenes Hufeisen. Die den Talkessel umschließenden Randgebirge erreichen stellenweise eine Höhe von über 1000 m. Das von mächtigen Tannen und Fichten bedeckte Gebirge hat ein rauhes, regnerisches Klima. Vier Flüsse: Saale, Main, Naab und Eger entwässern es. Trotz seiner rauhen Natur ist das Fichtelgebirge stark bevölkert. Der Ackerbau liefert nur dürftige Erträge an Hafer und Kartoffeln, dagegen gedeiht der Flachs vorzüglich, und viele Gebirgsbewohner beschäftigen sich mit Spinnen und Weben. Andere verarbeiten den Granit, der sich überall im Fichtelgebirge findet, zu Platten, Bordsteinen und Denkmälern. Außerdem verdienen manche als Holzfäller, Holzschnitzer, Köhler und Beerensucher ihr täglich Brot. 2. Der Thüringer Wald zieht vom Fichtelgebirge aus in nordwestlicher Richtung. Den Abschluß im Norden bildet der Wartburgberg mit der berühmten Wartburg (Luther 1521). Der Thüringer Wald hat liebliche Täler, frische Wiesenmattem herrliche Waldbestände und schöne Aussichtspunkte. Er ist eins der beliebtesten und besuchtesten deutschen Gebirge. Ackerbau und Viehzucht können allein die große Anzahl der Bewohner nicht ernähren. Die Vorräte des Gebirges an Holz, Weltkunde I. o

8. Schulj. 4 - S. 38

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 38 — Bewässerung. Bewässert wird das Tiefland von dem Rhein mit der Lippe, von der Ems, von der Weser mit der Aller und von der Elbe. — D i e Ems entspringt am Südabhange des Teutoburger Waldes und mündet in den Dollart. Beschäftigung. Die Bewohner des südlichen Teiles nähren sich vorwiegend von Ackerbau und Viehzucht. Roggen und Weizen, Rüben und Gemüse bedecken in üppiger Fülle den fruchtbaren Boden. In der Heide werden fast nur Kartoffeln, Buchweizen, Hafer und etwas Roggen angebaut; daneben wird Schaf- und Bienenzucht getrieben. In den fruchtbaren Marschen blüht die Rinder- und Pferdezucht. Die Bewohner der Küste beschäftigen sich mit Fischfang, Schiffahrt und Handel. B. Das Tiefland östlich der Elbe liegt zwischen den Sudeten und der Ostsee. Zwei Landrücken durchziehen es von Osten nach Westen. a) Der südliche Landrücken zieht von der äußersten Südostecke des Reiches nach Nordwesten und verliert sich in der Lüneburger Heide. Er ist mit tiefem Sande bedeckt, in dem nur die Kiefer gedeiht. In seinem südöstlichen Teile birgt er reiche Schätze an Kohlen, Eisen und Zink. b) Der nördliche Landrücken betritt im Nordosten das Deutsche Reich und zieht in gleicher Richtung mit dem Ostseestrande bis zur Halbinsel Jütland. Der mittlere Teil ist unfruchtbar, der Ost- und Westteil dagegen fruchtbar. Auf diesem Landrücken liegen zahlreiche kleinere Seen. «)Dieniederung. Sie liegt zwischen den beiden Landrücken. Ihr Boden ist vielfach sandig und moorig und für den Ackerbau wenig geeignet. d) Die Ostseeküste. Die Ostseeküste ist bedeutend höher als die Küste der Nordsee. Sie zeigt eine dreifache Einbuchtung: die Danziger, Stettiner und Lübecker Bucht. Eigentümlich sind dieser Küste die zahlreichen Dünen und die Haffe. — Dünen sind langgestreckte Sandhügel, die der Sturm aus dem von dem Meere angespülten Sande aufgetürmt hat. — Haffe sind Meerbusen, die durch schmale Landzungen, Nehrungen genannt, oder durch Inseln von der See fast ganz abgetrennt sind. (Kurisches, Frisches und Stettiner Haff.) — Die Küste nördlich von Lübeck bis zur Grenze des Deutschen Reiches ist eine der schönsten der Welt. Sie hat überall schön bewaldete Hügel, üppige Wiesen, auf denen Rinderherden weiden, und tiefe Buchten. Der Kieler Hafen ist zum Reichskriegshafen ausgebaut. — Unter den deutschen Inseln der Ostsee ist Rügen die bedeutendste. Das ostelbische Tiefland wird durch die Memel, Weichsel, Oder und Elbe bewässert. — Die Memel hat ihre Quelle in Rußland;

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 1

1875 - Braunschweig : Bruhn
I. Zeitraum. Die Geschichte des Alterthums. Von den ältesten Zeiten bis zum Untergange des weströmischen Reiches (bis 476 n. Chr.). A. Geschichte der ältesten Völker. §. 1. Die Arbeit. Nach der heiligen Schrift stammen alle Menschen von einem Menschenpaare ab, welches seinen Wohnplatz im Paradiese hatte. Das letztere wird nach Asien (zwischen Euphrat und Tigris, oder Kaschmir) verlegt. Von dort verbreiteten sich die Menschen nach allen Himmelsgegenden, und von dorther stammen die meisten unserer Hausthiere und die schönsten Früchte der Erde (Getreide, Wein, Citrone, Oelbanm, Mandel, Feige und alle Arten des Obstes). Allmählich entartete — nach der Bibel — das Menschengeschlecht und es brach eine große Sündflut herein, die alles bis auf eine Anzahl Thiere und die Familie Noahs, welche sich in der Arche retteten, vernichtete. (Die Sagen über die große Wasserflut finden sich nicht nur bei allen alten Völkern: Babyloniern, Indern, Chinesen, Japanesen, Griechen rc., sondern auch bei den Indianern in Amerika.) Noahs Nachkommen (Sem, Ham, Japhet) bevölkerten allmählich die ganze Erde aufs Neue. Später (Thurmbau zu Babel) zerstreneten sich die Menschen nach allen Richtungen über die Erde und unterschieden sich bald hinsichtlich ihrer Sprache, ihrer Sitten, ihrer Religion, ja selbst ihrer Körperbildung (Racen). §. 2. Die Chinesen. In China, dem gewaltigen, großen, außerordentlich fruchtbaren Lande im östlichen Asien wurde schon früh Ackerbau mit Eifer und Geschick betrieben. (Künstliche Bewässerung und Kanalisierung, künstliche Schrift, gegen 40,000 Zeichen.) Sehr früh kannte man in China die Bereitung von Kleiderstoffen aus Baumwolle und Seide, die Verfertigung des Porzellans, des Schießpulvers und die Anwendung des Compasfes, dagegen blieb man in den Künsten zurück. Die religiösen Begriffe der Chinesen waren arm und nüchtern, bis Con-fu-tse (Confucius) auftrat (551—479 v. Chr.), welcher sie den Diel lein, Weltgeschichte. 1

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 44

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 44 — Die Markomannen, Langobarden, Burgunder, Semnonen und Gothen nannte man auch Sueben, d. H. Schweifende, noch ohne feste Wohnsitze. (Der Name Deutsch bedeutet soviel als Volk. Volkssprache, und kommt erst in der Zeit der Karolinger auf.) §■ 2. Das Land der Deutschen. Grenzen: Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Boden-beschaffenheit: an den Küsten der Nord- und Ostsee eben (Sümpfe, Moore, Heiden), das übrige Deutschland bergig und waldig. (Der herchnische Wald breitete sich von Norden nach Süden aus.) Das Klima: rauh und feucht. Ackerbau war unbedeutend. Products: Gerste, Hafer, Rettige; an der Mosel und dem Rheine die Weinrebe. Die Römer holten aus Germanien Pferde, Rinder, Pelze, Felle, Daunen von Gänsen, W o l l e, H o n i g rc. Bernstein lieferte die Ostsee und deren Küsten (mit dem Goldhaar deutscher Frauen schmückten sich die Römerinnen gern); Eisen und Salz gab es in Menge. Die Jagd bot Bären, Wölfe, Auerochsen, Elennthiere, Rinder und Pferde rc. §. 3. Das bolh der alten Deutschen. Die Germanen (Deutschen) unterschieden sich von andern Völkern „durch weiße Haut, blaue, feurig blickende Augen, blondes Haar, Größe und Kraft, Mut, Freiheitssinn, Vaterlandsliebe, Keuschheit, Gottesfurcht, Gastfreundschaft, Treue (wenn der Führer im Kampfe fiel, durfte Niemand von dem Gefolge überlebend bleiben) und Redlichkeit. Böse Eigenschaften waren Trunkliebe, Spielsucht, Hang zum Fremden, ewiger innerer Hader und Hartnäckigkeit bis zum Aeußersten. Ihre Nahrung war einfach; Meth ihr Lieblingsgetränk; Jagd und Krieg ihre Lieblingsbeschäftigungen; die Bärenhaut ihr Ruhebett. Die Kleidung bestand aus Thierfellen und gewebten Stoffen. Der Ackerbau war vernachlässigt, wurde besorgt von den Frauen, die auch neben ihrer Hauswirtschaft die Kleider verfertigten. (Runenschrift und Dichtkunst.) Die Häuser waren aus Holz gebaut. Die Waffen, Schild und Speer, waren ihnen heilig. Das Volk bestand aus Freien und Nichtfreien. Unfrei waren diejenigen, welche ein Eigenthum gleichsam in Erbpacht hatten und dem eigentlichen Gutsherrn'steuerten. Ganz und gar Unfreie (Sklaven) waren die, welche gekauft und verkauft werden konnten. (Kriegsgefangene und deren Nachkommen.) Mehrere Familien bildeten eine Mark, mehrere Marken einen Gau, viele Gauen ein Volk oder einen Bund. Die freien Männer wählten sich in ihren Volksversammlungen ihre Fürsten, eben so ihre Herzöge und Gaugrafen. Die Strafen für Vergehen bestanden in einem Währgelde oder in Diensten. Entscheidung durch Eid oder Ordal (Gottesurtheil).
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